Grow Together und Frühe Hilfen

Grow Together und Frühe Hilfen

Eine Abgrenzung

Veronika Wolschlager

 

Pregnant woman sitting on a bench

 

Das aktuelle Regierungsprogramm sieht vor, Frühe Hilfen in Österreich auszubauen. Sie sind Teil der Gesundheitsförderungsstrategie, Teil der Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie, Teil des Masterplans der Sozialversicherung zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Frühe Hilfen werden dort als ein Gesamtkonzept von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung bzw. gezielten Frühintervention in der frühen Kindheit (Schwangerschaft bis Schuleintritt) verstanden, die die spezifischen Lebenslagen und Ressourcen von Familien berücksichtigten und mit vielfältigen Ansätzen, Angeboten, Strukturen und Akteuren vernetzt sind.

So wie Frühe Hilfen richtet auch Grow Together sich an Familien in belasteten Lebenssituationen. Beide haben zum Ziel, die Entwicklungsmöglichkeiten und Gesundheitschancen von Kindern und Eltern in Familie und Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig zu verbessern. Bei den Frühen Hilfen gibt es eine klare Abgrenzung zur Kindeswohlgefährdung. In dem Moment, in dem das Jugendamt mit einer Maßnahme einsteigt, zieht sich die Familienbegleitung zurück. Anders Grow Together. Der Verein wird in erster Linie durch Vermittlung des Jugendamtes und in enger Kooperation damit aktiv. In vielen Fällen werden trotz akuter Gefährdung durchaus noch Chancen gesehen, die jedoch eine intensivere Begleitung erfordern würden als die Familienbegleitung zu leisten imstande ist. Eine Vermittlung dieser Grenzfälle an Grow Together wäre von Seiten des Frühe Hilfen Netzwerks sehr wünschenswert, scheitert aber derzeit an den Kapazitäten von Grow Together. Dennoch ist Grow Together ein wichtiger Teil des Netzwerks Frühe Hilfen Wien, als ein Angebot, das eine Lücke schließt.